Projekte der Fachoberschule

Projekt Energieeffizienz der FOS-Klassen 2008

Diese Projekt aus dem Jahr 2008 (!) ist an Aktualität kaum zu überbieten!

Man kann es kaum glauben, aber als die beiden FOS Klassen Ende September 2008 begannen, sich im Politik-Unterricht mit dem Thema Energieeffizienz zu beschäftigen, schien die automobile Welt nach außen hin noch in Ordnung zu sein, von Abwrackprämien und Dieselskandal war noch nichts zu hören.

Allerdings:

  • Die Energiepreise waren zu diesem Zeitpunkt auf Rekordhöhe geklettert - allerhöchste Zeit, sich verstärkt Gedanken zum Energiesparen zu machen.
  • Die weltweiten Absatzzahlen der Automobilproduzenten gingen zu diesem Zeitpunkt bereits zurück, Alarm geschlagen wurde aber noch nicht…

Dass wenige Monate später Insolvenzen der 'big three', der drei großen amerikanischen Automobilbauer GM, Ford und Chrysler, drohten, GM und Chrysler die Regierung unter dem damaligen US-Präsidenten Barack Obama um finanzielle Hilfe angehen werden, die GM Tochter Opel mit in die Krise gezogen wurde, hatte im September 2008 keiner vorauszusagen gewagt.

Zum Zeitpunkt der Aufgabenstellung für dieses Projekt, d.h. im Juli 2009, ist die alte Traditionsfirma GM für 40 Tage in die Insolvenz gegangen, die neue, mehrheitlich vom amerikanischen Staat getragene Firma GM wieder auf dem Markt. Was man über Jahre verschlafen oder sogar bekämpft hatte, soll nun im Fokus des unternehmerischen Handelns der neuen GM stehen:

Die Entwicklung und Produktion energieeffizienter Fahrzeuge, namentlich des GM Volt, der als Opel Ampera auf dem europäischen Markt erscheinen soll. Die deutsche Bundesregierung hatte Anfang des Jahres 2009 in ihrem Konjunkturprogramm 500 Mio Euro für die Erforschung von alternativen Energieträgern für den Antrieb von Kraftfahrzeugen bereitgestellt.

Was war nun die Aufgabe der Schüler im September 2008?

Die Schüler sollten in ihren Aufträgen zum einen der Frage nachgehen, was Energieeffizienz ausmacht und zum anderen, welche zukunftsträchtigen und energieeffizienten Energieträger für den Einsatz in Kraftfahrzeugen in Frage kommen könnten. Das wird in den Präsentationen versucht darzustellen.

Sie stellten sich konkret die Frage,

  • ob ein reiner Elektro- und /oder Hybridantrieb eine energieeffiziente Alternative zur Verbrennung von Benzin / Dieselkraftstoff darstellt,
  • welche Rahmenbedingungen für eine Verbreitung von energieeffizienten Alternativen zur Verbrennung vorhanden sein müssten.

Die Auseinandersetzung mit dem amerikanischen Film Who killed the electric car, auf Youtube in 10 Einheiten unterteilt zeitweilig verfügbar - alternativ über Amazon als DVD zu bestellen - führte dazu, über die Webseite www.EV1.org die Aktivitäten der Fan- Gemeinde der amerikanischen Nutzer von Elektroautos zu verfolgen und uns folgenden Fragen zu stellen:

  • Warum hat GM so lange auf traditionelle automobile Produkte mit Verbrennungsmotoren gesetzt?
  • Warum sind die positiven Erfahrungen mit rein batteriegetriebenen Autos, die GM, Honda und Toyota ab 1996 produzierten, - bei GM der EV1 - nicht der Öffentlichkeit bekannt gemacht worden?
  • Warum sind die intakten EV1 wieder von den zufriedenen Nutzern geholt und verschrottet worden, statt sie ihnen - wie von den Nutzern gewünscht - zum Kauf anzubieten; immerhin hatten die Nutzer der letzten verbliebenen EV1 GM die Summe von 1,7 Mio $ für den Kauf angeboten?
  • Warum ist GM als Unternehmen so unprofessionell mit den eigenen Kunden und geradezu 'kannibalistisch' mit einem erfolgreichen Produkt umgegangen?
  • Warum zerstört man anschließend die bereits installierte Infrastruktur an Ladestationen für elektrische Fahrzeuge?
  • Warum hatte GM die bewährte Nickel Metall Hydrid (NiMH) Akkumulatoren-Technologie-Patente des Zulieferers Ovonics aufgekauft, um sie dann an den Ölmulti Chevron (Chevron-Ovonics) zu verkaufen?
  • Warum blockiert Chevron bis heute den Einsatz von Nickel Metall Hydrid-Akkus mit hoher Ladungsdichte in Elektrofahrzeugen - obwohl diese eine größere Reichweite, eine längere Lebensdauer und ein besseres Kosten-Nutzen-Verhältnis haben als Lithium-Ionen Akkus?

Nico Sproesser